Als Handelskonzern verschiedene SAP-Systeme unter einen zentralen Hut zu bekommen, ist keine leichte Aufgabe. Die Integration von ERP-Systemen birgt zahlreiche Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.
In großen Handelskonzernen existieren häufig unterschiedliche SAP-Systeme, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Ein wesentlicher Grund ist das historische Wachstum und die Akquisitionen von Unternehmen. Durch Fusionen und Übernahmen kommen neue Geschäftseinheiten hinzu, die bereits eigene IT-Infrastrukturen und ERP-Systeme nutzen – oft in Form verschiedener SAP-Versionen. Diese heterogene Systemlandschaft führt zu isolierten Datensilos und erschwert einen einheitlichen Überblick über alle Geschäftsprozesse.
Ein weiterer Faktor sind regionale und funktionale Anforderungen. Unterschiedliche Märkte und Geschäftsbereiche haben spezifische Bedürfnisse, die zur Implementierung verschiedener SAP-Module oder gar eigenständiger SAP-Systeme führen können. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Two-Tier-Ansatz, bei dem ein zentrales SAP-System für die Konzernzentrale genutzt wird, während separate Systeme für Tochtergesellschaften bestehen bleiben. Diese Strategie bietet Unternehmen eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an regionale Besonderheiten
Hinzu kommt, dass unterschiedliche Implementierungszeitpunkte die Systemlandschaft zusätzlich fragmentieren. Über Jahre hinweg wurden SAP-Lösungen zu verschiedenen Zeitpunkten eingeführt, was zu abweichenden Versionen, Konfigurationen und Prozessen innerhalb eines Konzerns führt. Dies erschwert die Integration und Harmonisierung der Systeme erheblich und macht eine übergreifende Steuerung komplexer. Um langfristig effizient arbeiten zu können, sind Unternehmen daher gezwungen, ihre IT-Infrastruktur regelmäßig zu überarbeiten und anzupassen.
Auswirkungen auf P2P-Prozesse (Purchase-to-Pay)
P2P umfasst den gesamten Einkaufsprozess – von der Order über die Rechnungsverarbeitung bis hin zur Zahlung. Die Konsolidierung unterschiedlicher SAP-Systeme in diesem Bereich bringt folgende Veränderungen mit sich:
1. Harmonisierung der Beschaffungsprozesse
- Unterschiedliche Einkaufsrichtlinien und Workflows werden in einheitliche, konzernweite Standards überführt.
- Globale Einkaufsverträge lassen sich leichter verwalten und nutzen.
- Lieferantenbeziehungen werden transparenter und zentralisiert.
2. Zentralisierung der Stammdaten
- Lieferantenstammdaten werden vereinheitlicht, sodass es keine redundanten oder widersprüchlichen Datensätze mehr gibt.
- Automatisierte Validierungsprozesse reduzieren Fehler und ermöglichen eine bessere Compliance-Kontrolle.
3. Effizienzsteigerung durch Prozessautomatisierung
- Durchgängige digitale Workflows sorgen für einen automatisierten Austausch von Bestellungen, Rechnungen und Zahlungen.
- Manuelle Prozesse und Medienbrüche werden minimiert, was zu schnelleren und fehlerfreien Abläufen führt.
Auswirkungen auf O2C-Prozesse (Order-to-Cash)
O2C umfasst den gesamten Verkaufsprozess – von der Auftragserfassung über die Fakturierung bis zum Zahlungseingang. Die Zusammenführung verschiedener SAP-Systeme hat hier folgende Effekte:
1. Vereinheitlichung der Auftragserfassung und -bearbeitung
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- Bestellungen aus verschiedenen Kanälen und Regionen können in einem zentralen System konsolidiert werden.
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- Einheitliche Pricing- und Rabattstrukturen erleichtern die Angebotserstellung und Preisfindung.
2. Bessere Transparenz und Echtzeit-Einblicke
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- Vertriebs- und Finanzteams erhalten eine einheitliche Sicht auf Kundenaufträge, Zahlungsströme und Kreditlimits.
- Durch eine zentrale Datenbasis können Zahlungsverzüge und Forderungsausfälle früher erkannt und proaktiv verwaltet werden.
3. Verbesserte Finanzprozesse und schnellere Cashflows
- Invoicing and Mahnprozesse werden standardisiert und automatisiert, was die Liquidität verbessert.
- Eine enge Verzahnung mit P2P-Prozessen sorgt für eine effizientere Abstimmung zwischen Purchasing, Verkauf und Finanzabteilung.
Unsere abteilungsübergreifende Beratung für P2P- und O2C-Prozesse
Bei der Consult-SK GmbH verstehen wir die Komplexität, die mit der Integration verschiedener SAP-Systeme einhergeht. Unsere Stärke liegt in der abteilungsübergreifenden Beratung, insbesondere in den Bereichen Purchase-to-Pay (P2P) and Order-to-Cash (O2C).
Durch unsere ganzheitliche Herangehensweise stellen wir sicher, dass Ihre Geschäftsprozesse nahtlos ineinandergreifen und effizient ablaufen. Wir arbeiten eng mit Ihren Teams zusammen, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
HINWEIS: Es existiert aus unserer Sicht der dritte Prozess “Purchase To Cash”, wenn zentral Bestellungen getätigt werden. Beispielsweise eine Konzernzentrale, die für alle Franchise-Nehmer Dienstleistungen einkauft. In diesem Fall ist die Zentrale zunächst Kunde und dann Lieferant. Auch hier haben wir eine hilfreiche Lösung: SplitUpDebit.